Selbstliebe – Das Gehirn muss lernen

Ein Klient hatte kürzlich als Hausaufgabe aufbekommen sich selbst Liebe zu schenken. Bei der Übung liegt eine Hand auf dem Brustkorb im Herzbereich und dann sagt man in hörbarer Lautstärke zu sich selbst, dass man sich liebt. 

Hin und wieder wurde die Übung ausprobiert, aber als schwierig empfunden. Ein glaubwürdiger Ton in der Stimme habe gefehlt. 

Diese Beobachtung habe ich bereits häufig bei Menschen bei dieser Übung gemacht. 

Zunächst erläutere ich, dass es für uns Menschen notwendig sei, die Dinge, die wir gut machen wollten, häufig zu wiederholen. Ich fragte, ob Beispiele dafür benannt werden könnten. Beispiele wie Sprache, Bewegung, Kochen, Sport, etc. wurden benannt. 

Des Weiteren erkläre ich, dass Studien feststellten, dass Menschen sich zu 60-70% des Tages mit negativen Gedanken über sich selbst beschäftigten. Damit erzeugten die Menschen im Gehirn Netzwerke, die viel schneller auf negatives reagierten und diese Netzwerke zu größeren, schneller reagierenden Clustern aufblähten. 

Damit wiederum begegnet sich dann der Mensch herabsetzend und oft leider auch selbstbeleidigend. Dafür konnten Gedankenbeispiele wie „Du bist ein Versager. Das kann nicht klappen. Du bist halt Scheise.“ genannt werden. 

Dem gegenüber setzte ich dann die geringe Aneignung der Selbstliebe, die eben aus einem kleinen Synapsencluster bestünde, und schlechter auf positive, liebevolle Ereignisse reagierte. 

Auch in der sozialen Interaktion wirke sich ein kleines Cluster auf die Qualität der Beziehung aus. Beziehungsdifferenzen könnten Konsequenzen der Differenz der unterschiedlichen Wertigkeitsempfindungen darstellen. 

Deswegen erhöhe man durch die Praxis der Selbstliebe seine Wertschätzung für das Selbst und damit das Vermögen zu lieben. Es würden größere Cluster erzeugt, die dann mehr auf die positiven, liebevollen, wertschätzenden, dankbaren Momente, Ereignisse reagierten. 

Was dazu führen könnte, dass sinnbildlich gesprochen, die Sonne aufgeht, aus der ein Regenbogen hervortreten kann über den auf magische Weise ein Einhorn geflogen kommt. 

Eine Liste von Bestärkern / Verstärkern der selbstliebenden Haltung: 

  • Geschenke machen
  • Dankbarkeit ausdrücken
  • Motivation
  • sich selbst kennen lernen
  • Was gutes für den Körper tun: Sport, Massage, Entspannung, gesundes Essen, Schlaf, Berührung, Sex
  • Gehirnjogging, Lernen
  • Körperhygiene
  • Raumhygiene
  • Reisen
  • Soziales Netzwerk stärken

8sam um 8 – Grübeln & Selbstliebe

Achtsamkeit bei ständigem Überdenken und Grübeln in einer Gruppe von Frauen die Verluste und Traumata erlitten haben.

Ein Sitzungsbericht

Ich wurde darum gebeten, eine Sitzung über ständiges Überdenken und Grübeln in einer Gruppe von Frauen zu moderieren, die Verlust und Traumata erlebt hatten. Darüber hinaus litten die Frauen unter der erlebten Traurigkeit und dem Gefühl, distanziert und unverbunden zu sein.

In Vorbereitung auf das Thema beschloss ich, einen Vortrag über die Sicht des Verlustes zu halten, wie er kulturell, sozial und spirituell informiert sein kann und wie Verlust, obwohl er individuell erlebt werden kann, in heutigen Gesellschaften häufig eher mit Traurigkeit als mit Übergängen verbunden ist, die aus einem anderen Blickwinkel auf freudige Weise verstanden werden könnten. Zusätzlich hatte ich eine Meditation vorbereitet, um das Gefühl der Verbundenheit mit den Vorfahren zu stärken.

In früheren Sitzungen über Selbstmitgefühl und Grübeln habe ich den Teilnehmern Karten zu dem Thema verteilt. Diese hatte ich mitgebracht, falls ich spontan doch ein anderes Gespräch führen müsste. Ich teilte den Frauen mit, dass ich allgemein über ihre Bedingungen informiert wurde. Ich habe dafür gesorgt, dass alle die Vertraulichkeit der Sitzung verstehen, womit alle einverstanden waren.

Dann wandte ich mich dem Thema Grübeln zu und bat die Teilnehmerinnen, zu veranschaulichen, wie sie diesen Zustand erlebten. Ich sagte Ihnen, dass es in Ordnung sei, wenn sie ihre Erfahrungen nicht teilen wollten.

Eine Person wollte es sich vorbehalten, den Raum zu verlassen, wenn sie sich von der Sitzung zu überfordert fühlte. Ich stimmte dem zu und ermächtigte jeden, auf sich selbst zu achten.

Jede Person berichtete detailliert von den Zeiten der Erfahrung, den Körperausdrücken, begleitenden Gedanken, Verhaltensweisen, Emotionen und Gefühlen. Wann immer eine Person fertig war, drückte ich meine Wertschätzung für das Geteilte aus und hob ein letztes Mal die wichtigsten Punkte hervor. Schließlich formulierte ich alles Geteilte um alles, was sich als eine gemeinsame Erfahrung des Grübelns darstellte, unabhängig von der individuellen Erfahrung.

  • Das ständige Grübeln führte dazu, dass die Frauen Spannungen, Schlaflosigkeit, Traurigkeit, Impulsivität, das Gefühl, ausgelaugt zu sein, überfordert zu sein, Hilflosigkeit, Angst und manchmal Wut erlebten.
  • Die Impulsivität richtete sich auf die Kinder, die immer instinktiv wüssten, welche Knöpfe zu drücken seien.
  • Die Gefühle von Traurigkeit, Angst und Wut wurden aufgrund der Traumatisierung oder des Verlustes erlebt.
  • Während des Tages ausgelaugt und leicht überfordert zu sein, würde zu einem anschließenden Erleben von ständiger Schlaflosigkeit und andauernder Wut, die in den Körpern verblieb.

Ich gab eine kurze Psychoedukation über die Funktion des Gehirns, welches versuche die von den Sinnen wahrgenommenen Informationen in eine sinnvolle Erfahrung zu integrieren. Und erklärte, wie Grübeln als zyklischer Prozess des Gehirns verstanden werden könne, einer traumatischen Erfahrung wie dem Verlust einen Sinn zu verleihen. Und weil Überdenken mit dem Grübeln einherginge, hinderten wir aktiv das Gehirn daran, das Problem eigenständig aus dem Reichtum der gespeicherten Erfahrungen zu lösen. Ich habe dargestellt, dass es Zeiten gebe, in denen eine Idee plötzlich auftauche, manchmal am Morgen, manchmal auf der Toilette oder unter der Dusche. Ich behauptete, meine besten Ideen auf der Toilette zu haben. Alle lachten, als sie den Hinweis verstanden und ebenfalls erklärten, spontane Ideen zu haben, wenn sie sie nicht erwarteten. Ich betonte, dass dies der Moment sei, in dem wir das Überdenken losließen. Der Moment, in dem das Gehirn seine volle Kapazität habe, sich mit der Bedeutungsfindung zu beschäftigen, indem es alles Erlebte und Gelernte neu einordne. Ich fragte, ob dieser Punkt verstanden wurde. Alle stimmten zu, und einige der Frauen tauschten eine Weile Ihre Erfahrungen angeregt miteinander aus. 

Sanft nahm ich das laufende Gespräch wieder auf. Ich erweiterte die Idee, dass wir in der Entfaltung des Lebens nur solche Erfahrungen machten (von der Kindheit zum Erwachsenen – von der Geburt bis zum Tod), mit denen wir auch zurechtkämen.

Betonte, wie Kinder die Welt um sich herum erkundeten und ihre Grenzen neugierig erweiterten. Der Moment, in dem ein Elternteil durch das Verhalten des Kindes Nerven aufgerieben reagiere (das Kind weiß instinktiv, welche Knöpfe zu drücken seien), sei, wenn das Kind seine Grenzen erkundete. Darüber hinaus sei es eine Illusion unseres Geistes, uns als Erwachsene wahrzunehmen und zu glauben, dass Erwachsene feste Grenzen hätten. Wir erforschten und erweiterten immer noch wie Kinder. Wir erforschten ständig unsere Fähigkeiten, indem wir uns auf sinnvolle Erfahrungen einließen. Manchmal würden wir verletzt, wie wir es als Kinder würden, wenn wir hinfielen. In diesen Augenblicken suchten wir die Geborgenheit unserer Eltern, unserer Erzieher, die unsere Schmerzen besänftigten. Als Erwachsene müssten wir unseren Schmerz selbst lindern, durch Akzeptanz, Selbstmitgefühl oder die Sicherheit eines sozialen Netzwerks, das wir entwickelt hätten und dem wir uns dann aufgeschlossen und vertrauensvoll zuwenden müssten. Ich habe die Gruppe nach ihrer Meinung dazu gefragt. Einige Frauen kicherten, unterstrichen das Gesagte mit Geschichten über das Verhalten ihrer Kinder und waren in der Lage, die Ansicht in ihr Denken einzubeziehen.

Wieder begann eine Diskussion. Wieder holte ich sanft die Aufmerksamkeit auf die Ausführungen zurück. Dieses Mal um auf die Methoden der Akzeptanz für das sich entfaltenden Leben und des Mitgefühls für uns selbst aufmerksam zu machen. Zunächst hob ich hervor, wie Jigmela Rinpoche empfehle, sich mit Gefühlen und Emotionen auseinanderzusetzen. Nämlich indem man sich zuerst den schwierigsten Gefühlen zuwende, was in Folge zu einer Auflösung aller anderen Schwierigkeiten der inneren Bewegung führte. Ich gestand, dass es die schwierigste der Übungen sei, und ich empfahl, dass die Frauen versuchten, mit einem viel weniger aufwühlendem Gefühl oder Gedanken vorerst zu üben. Ich betonte, dass das Sitzen mit allem, was kommt, eine kraftvolle Erfahrung sein könne, da es helfe zu verstehen, dass sich die Erfahrung ändern würde, wenn wir nicht versuchten, Dinge wegzuschieben, schwierige innere Bewegungen zu vernachlässigen oder ablenkende Handlungen zu ergreifen. Manchmal hielten wir Dinge von uns fern, was unweigerlich dazu führte, dass wir aktiv daran festhielten. Auch in diesem letzten Punkt waren sich alle einig.

Als nächstes erklärte ich, wie man mitfühlend zu sich selbst sein könne. Ich führte aus, indem man eine Hand auf die Brust lege und zu sich selbst sage: „Ich liebe dich, (Name)!“ könne man sich selbst Liebe schenken. Diese Übung könnte schmerzhafte Momente lindern oder Spannungen auflösen. Die Frauen fühlten sich damit sehr unwohl. Ich fragte, ob sie den Satz für ihre Kinder benutzten. Alle Frauen waren sich einig, dass sie ihren Kindern ihre Liebe so zum Ausdruck brachten. Ich fragte sie, warum es ihnen unangenehm wäre, ihre Liebe für sich selbst auf diese Weise auszudrücken.

Nach einigem Gedankenaustausch und Diskussionen waren wir uns einig, dass es ungewöhnlich sei, Liebe für sich selbst auszudrücken. Es sei eine Aufgabe, die mit einem großen Einsatz verbunden sei. Um diese Übung zu erlernen, darin besser zu werden – ähnlich wie bei dem Erlernen einer Sprache, dem Gehen, dem Singen oder einem anderen Verhalten, in dem wir gut sein wollen, müssten wir es zunächst so häufig wiederholen, dass es zu einer Gewohnheit würde. 

Ich erzählte den Teilnehmern von einem Fall, in dem ich die gleiche Methode gelehrt hatte. Dadurch befreite sich die Person von Zweifeln, Marginalisierung und Ablehnung innerhalb einer Woche nach dem aufmerksamen und hingebungsvollen Üben.

Darüber hinaus habe ich hervorgehoben, dass wir uns wünschten, dass andere ihre Liebe für uns auf eine Weise ausdrückten, die wir für uns bedeutungsvoll fänden. Aber betonte, dass andere ihre Liebe nicht so ausdrücken könnten, wie wir es gerne hätten. Es wäre eine naive und kindliche Art zu projizieren. Und ich fügte hinzu, dass wir Liebe für uns selbst ausdrücken könnten, da wir am besten wüssten, was wir bräuchten.

Anschließend bat ich die Frauen, an einer kurzen Übung teilzunehmen. Ich bat sie, ihre Augen zu schließen, ihre Hände auf ihre Brust zu legen und zu sich selbst in Stille „Ich liebe dich, (Namen)!“ zu sagen. Sie sollten diesen Satz so häufig wiederholen, bis sie das Gefühl hätten, den Satz laut aussprechen zu können. Die meisten Frauen waren sich einig darüber, dass es sich unehrlich anfühlte, sich selbst Liebe zum Ausdruck zu bringen. Eine zweite Übungsphase bewies, dass es sich nach erneutem Wiederholen einfacher anfühlte. Das Üben führt zu einem Erlernen und dann zu einer Gewohnheit. Darüber hinaus erlebten einige einen zum Schweigen gebrachten Geist. Wir wiederholten die Übung, bis es den meisten Teilnehmerinnen leichter fiel, die Worte auszusprechen und eine Bedeutung beizumessen. 

Eine weitere Übung sollte das Gefühl von Wohlempfinden stärken. Dafür fragte ich die Frauen, wie es klinge, wenn ihre Kinder etwas Geschmackvolles essen. Alle waren sich einig über das summende Geräusch, das im Mund beginnt, den Hals hinunterfließt und schließlich im Magen endet. Ich fragte sie, ob sie sich an ihren Klang erinnern könnten. Ich bat sie, ihre Summen laut anklingen zu lassen und sich ihre Lieblingsgerichte vorzustellen. Während die Teilnehmerinnen an der Praxis teilnahmen, lächelten sie und bestätigten, wie das Summen Wärme in ihren Körpern und Speichel in ihrem Mund erzeugte. Darüber hinaus stimmten sie zu, dass ihre Gedankenströme für diesen Moment aufgehört hatten.

Als Nächstes bat ich die Frauen, das summende Geräusch und den Satz „Ich liebe dich, (Name)!“ miteinander zu verbinden. Ich demonstrierte mehrfach, wie die Übung klingen könnte; mit einer Stimme voller Zuversicht und Ehrlichkeit. Zuerst wurde viel gelacht, aber dann nahmen die Frauen ernsthaft an der Praxis teil. Nach einer kurzen Übungsphase dachten alle über die Erfahrung nach.

Abschließend fragte ich die Teilnehmerinnen, ob sie an einer letzten Meditation teilnehmen möchten. Dafür habe ich eine geführte Meditation zu der Vergänglichkeit der Erfahrung und die sich verändernde Natur der inneren Bewegungen angeleitet.

8sam um 8 – Stress

Stress treibt mich an und zermürbt mich

Am 08.10. habe ich die 6. Sitzung zu meinen öffentlichen Achtsamkeitslehren abgeschlossen. Das Thema der Sitzung lautete: „Stress treibt mich an, Stress zermürbt mich.“ Vor der Sitzung bereitete ich das beigefügte Handout vor, das das Thema umriss.

Die Sitzung begann mit einer Wertschätzung für die zwölf Teilnehmer, die an der Sitzung teilnahmen.
Wir hielten zwei Schweigeminuten.
Anschließend verteilte ich das Papier an die Teilnehmer und begann den Vortrag gemäß den Absätzen.
Wann immer es möglich war, fragte ich, ob zusätzliche Klarstellungen erforderlich seien.

Zusätzlich bezog ich die Teilnehmer in Gruppendiskussionen über die wichtigen Fragen ein: Wann wird Stress erlebt, wie wird er erlebt, welche Art von somatischen Ausdrücken werden erlebt, wie sehen Grenzen für jeden einzelnen aus …. Jeder teilte seine Ansichten und Überlegungen mit, die ich zusammenfasste und Dankbarkeit für das Teilen ausdrückte. Anschließend teilte ich meine persönliche Sicht auf das Thema, wie sie in der Arbeit skizziert wird.

Schließlich wandte ich mich den Übungen zu. Insbesondere die 4. und 5. Übungen waren diejenigen, die ich für eine erfahrungsbasierte Gruppensitzung vorbereitet hatte, die es den Teilnehmern ermöglichten, ihre Erfahrungen vor, im Moment der Erfahrung und danach auszutauschen.

Die 5. Übung hat auch Spaß gemacht. Denn jeder war aufgefordert, einen der natürlichen Geräusche zu erzeugen, die bestimmte situative Eigenschaften ausdrücken, wie Gähnen bei Müdigkeit, Nörgeln bei Vernachlässigung, Lachen bei Freude. Das Räuspern war für alle beobachtbar und erzeugte ein sofortiges Bedürfnis zu räuspern oder zu husten, wie man es hörte.

Schließlich war der Klang, dem wir uns zuwandten, der Klang, den jeder von frühester Kindheit an kannte und der mit dem Wohlbefinden des Körpers verbunden ist, da er Ernährung, Pflege, Geschmack und viele Situationen des Wohlbefindens repräsentiert. Es war das Summen, das man vor einer gut zubereiteten Mahlzeit anstimmt, das sofort Speichel im Mund produziert und den Körper entspannt, um sich auf die Verdauung vorzubereiten.

Als sich jeder das Lieblingsgericht vorgestellt hatte, bat ich die Teilnehmer, den Klang laut einzustimmen. Jeder konnte sofort die körperlichen Empfindungen erleben, die die Übung begleiteten. Da sich alle einig waren, am Ende hungrig zu sein, beendete ich die Sitzung mit Anerkennung für die Teilnahme.


Das Handout

Stress

Grundsätzliches
Unsere Sichtweise, die Einstellung, die formulierten Glaubenssätze, die wir in uns halten und uns das Gerüst unserer Identität verleihen, bestimmen wie wir uns fühlen, was wir denken und wie wir handeln.

Kollektive Ansichten, durch die Erziehung – das Elternhaus, den Kindergarten, die Schule, die Kirche, Eingliederung in die Arbeitswelt, Anpassung an den Partner – vermittelt, informieren unsere Sichtweisen, Einstellungen und Glaubenssätze.

Im Prozess des Erwachsens – wachsen hin zu einer gereiften Persönlichkeit – durchlaufen wir Veränderungen. Je besser wir diesen Prozess erleben, erfahren, begreifen und verarbeiten, desto gestärkter, gereifter, erfahrener treten wir aus den Veränderungen hervor. Die Entwicklung vom naiven Kind zum erwachten Erwachsenen.

Wir begegnen in unserem Erwachsen Grenzen als Herausforderungen, die unser Vermögen prüfen. An diesen Herausforderungen können wir unsere Entwicklung bemessen. Sie helfen uns daran zu erinnern, was wir bisher erreicht haben, wem wir diesen Weg zu verdanken haben, auf wen wir uns stützen können und wie wir zu sein wünschen.

Definition
Stress wird einheitlich, als die Unfähigkeit äußeren und inneren Anforderungen mit den eigenen Fähigkeiten zu begegnen, verstanden. Was bedeutet, wann immer wir uns überfordert fühlen, wir Stress erleben, wenn wir das Erlebte als Überforderung verstehen.

Wissenschaftliches
Ständig stressvollen Erfahrungen (chronischer Stress) ausgesetzt zu sein kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Das Risiko Herz-Kreislauf Erkrankungen, Erkrankungen des vegetativen Nervensystems, Autoimmun-Erkrankungen und an psychischen Erkrankungen auch solchen, die die Persönlichkeit betreffen, steigt zunehmend.

Studien belegen, wie unser Körper in kurzen stressvoll erlebten Situationen körpereigene Morphine – Endorphine – ausschüttet. Wodurch unser Schmerzempfinden sinkt und unsere Stimmung steigt.
Dieser Prozess könnte in Folge zu einem Suchtverhalten führen, was erklären würde, warum Menschen der Auffassung seien, unter Stress deutlich effektiver zu arbeiten. In langanhaltenden Stresssituationen wiederum sänken die körpereigenen schmerzsenkenden Mittel und Entzündungen der Gelenke stiegen. Eine mögliche Folge wäre chronischer Schmerz.

In kurzen stressvoll erlebten Situationen würde das Immunsystem aktiviert. Während anhaltend stressvoll erlebte Situationen das Immunsystem unterdrückten.

Sichtweisen
Persönlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich die Herausforderungen in meinem Leben nicht reduzieren kann, da diese mit den Anforderungen zusammenhängen, die an mich gestellt werden. Ich müsste meine Aktivitäten minimieren und mich in eine Höhle zurückziehen. Da ich aber ein sich entwickelndes Wesen bin, das sich in dem unermesslichen Reichtum der Umgebung ausdehnt, möchte ich meine Aktivitäten nicht einschränken. Ich möchte vollumfänglich am Leben teilnehmen.

So muss ich mich anpassen. Ich muss meine Wünsche, Hoffnungen, Sehnsüchte und Ängste gegen meine Fähigkeiten und Fertigkeiten abwägen und schlußendlich mit den Konsequenzen meiner Aktivitäten leben.

Die Herausforderungen des Lebens verursachen Stress, wann immer ich eine Situation überbewerte. Wann immer ich die Situation wichtig und persönlich nehme. Wann immer ich versuche in einer Situation krampfhaft festzuhalten, oder diese zu vermeiden, zu ignorieren oder zu bekämpfen.

Die Dinge müssen so verstanden werden wie sie sind.

Situationen, Bedingungen und Objekten zuviel Wertigkeit beizumessen, verursacht Angst, erzeugt Unsicherheit, Zweifel, Trauer und Wut. Es wirkt sich zeit- und energieraubend aus und letztenendes behindert es mein Erwachen und Erwachsen werden.

Es schadet meinem Körper.

Übung

  1. Was ist dir im Leben wichtig? Notiere welche Situationen, Bedingungen, Objekte in deinem Leben einen besonderen Stellenwert einnehmen. Notiere dazu eine Wertigkeit auf einer Skala von 0-100%
  2. Welche Herausforderungen hast Du gemeistert? Wie hast Du diese gemeistert? Welche Resourcen hast Du verwendet?
  3. Wenn Du einer Situation, Bedingung oder einem Objekt einen unermesslichen Wert beimessen musst, hast Du die Fähigkeiten und Fertigkeiten den Auswirkungen gerecht zu werden ohne Dir und anderen zu schaden?
  4. Nimm Dich wahr so wie Du in diesem Augenblick bist. Der Atem kommt natürlich. Es gibt weder falsch noch richtig. Lass den Atem durch den Mund vorbei an den Zähnen austreten, so dass ein „Ssshh-Geräusch“ oder ein „Schnaubgeräusch“ entstehen kann. Wiederhole diese Art auszuatmen so häufig wie Du es für richtig hälst. Bring deine Aufmerksamkeit darauf, wie sich dein Körpergefühl, dein Fühlen oder dein Denken ändert.
  5. Entdecke dein Wohlgefühl: Wenn uns eine Speise schmeckt machen wir ein Geräusch des Wohlempfindens. Dieses Geräusch ist individuell. Es kann ein Kehllaut-Summen sein, dass aus der Kehle bis in den Bauch hinein schwingt. Dieses Geräusch bezeugt, dass wir die Speise wertschätzen und uns darüber freuen. Sie wird uns schmecken und sie riecht angenehm. All die Eindrücke werden dafür sorgen, dass wir ein Apettitgefühl erfahren. Hinzu kommt, dass wir diese besondere Speise mit besonderen Menschen teilen. Vielleicht bekochen uns diese Wohlfühl-Menschen. Durch die bildreiche Vorstellung der Speise entsteht in uns ein Gefühl von Wohlbefinden. Wir verbinden dieses Bild mit unserem natürlichen Reflex, dem Ausdruck, also dem Ton. Dadurch kann sich ein warmes wohliges Gefühl im Körper einstellen. Vielleicht entsteht sogaer etwas Speichel im Mund, den wir nun hinunterschlucken können, in Vorfreude auf die wohltuende Situation. (Hintergrund: Wenn wir Wohlbefinden erleben, können wir zeitgleich keinen Stress erleben!)

Herzenssache

Inmitten meiner MTTC-Ausbildung (Achtsamkeitslehrer) stehen die Themen Gefühle (schwierige / leichte), das Herz und die Gedanken vor der Tür und klopfen

Ja. Das mit dem Herz ist so eine Sache, oder?!? Ziemlich verrückt und verwirrend diese Angelegenheit, die wir Herz nennen.

Inmitten meiner MTTC-Ausbildung (Achtsamkeitslehrer) stehen die Themen Gefühle (schwierige / leichte), das Herz und die Gedanken vor der Tür und klopfen.

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Gleichzeitig ruft das Universum an und schmeißt meine Beziehungs- und Lebenspläne über den Haufen.


Das Herz kann von einem Augenblick zum Nächsten seine Färbung/ Stimmung ändern, es kann geteilt sein, es kann brechen, sich verlieren, es kann ganz und gar verschwunden sein, es kann etwas / jemanden darin aufnehmen, sich mit jemandem verbinden, sich öffnen, verschließen, schmerzen, erfüllt sein, für etwas/ jemanden brennen, aufgeregt, erregt, unruhig, aufgewühlt sein, vor Angst zittern und ist ruhig wenn wir mutig vorwärts schreiten.

Wie sich mein Herz anfühlt ist verwirrend. Es ist alles zur gleichen Zeit da. Also…schauen wir mal…da fällt mir ein was Goethe zu seinem Herzen sagte…

„Mut

Sorglos über die Fläche weg,

Wo vom kühnsten Wager die Bahn

Dir nicht vorgegraben du siehst,

Mache dir selber Bahn!

Stille, Liebchen, mein Herz!

Kracht’s gleich, bricht’s doch nicht!

Bricht’s gleich, bricht’s nicht mit dir!“

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749 – 1832)

Ich erlebe gerade wahrhaftig erfahrungsreiche Augenblicke voller ambivalenter Gefühle und Gedanken; und in Mitten dieser Geschichten bin ich zu einem Beobachter geworden: da ist es wie im Zentrum des Sturms einfach irgendwie erschreckend ruhig. Ich merke, wie ich mir dann zwischendurch sage, dass da eine unangenehme Regung sein sollte, damit ich „normal“ bin. Andererseits bin ich aber glücklich mit dem momentanen Zustand.

In diesem Augenblick erlebe ich wahren Frieden. In diesem Augenblick erlebe ich wahren Frieden. In diesem Augenblick erlebe ich wahren Frieden. 


Dann setze ich mich in unser schönes Café Hugo in Niebüll und das Tagesmotto scheint wohl das Herz zu sein (Aha!). Zumindest an meinem Tisch (Echt jetzt – ich habe es geprüft :). Herzlicher Empfang, die Serviette mit dem Herz und auf dem Tisch das Herz dekoriert. Das ist jetzt mein Herzplatz. Mal schauen was da so kommt…außer einem herzlichen Käsekuchen und gutem Kaffeecreme. 🤩🥰


Und wie geht Ihr mit eurem Herzen um?