Zhan Zuang – Stehende Säule

Foto Annika Horn

Die stehende Säule kann als Basisübung bezeichnet werden. Auch wenn die Praxis des Zhan Zuang das Fundament für ein gutes Taijiquan, Wing Tsun oder allgemein gesprochen Gong Fu bildet, bleibt sie ein bis ins hohe Alter beständiger Teil der Praxis, der nicht irgendwann abgelegt wird. Da sich Körper und Geist fortwährend verändern, verändert sich die Übung an sich ebenso.


Es gibt verschiedene Ziele, die in der Säule geübt werden. Als Achtsamkeitsmeditation wird die Übung ohne Ziel geübt. Daher gilt auch hier eher der Ansatz: Der Weg ist das Ziel. Wir sind uns der möglichen Veränderungen bewußt. Wir sind uns der möglichen Phänomene, die während der Übung auftauchen können bewußt. Aber nichts davon ist ein angestrebtes Ziel. Es stellt sich ein oder nicht. Und wenn es sich eingestellt hat, geht es auch wieder, oder nicht.

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  • Zum einen soll der Wuji-Zustand erreicht werden.
  • Zum Anderen wird die Körperstruktur optimiert.
  • Weiterhin werden Verspannungen auf mentaler wie physikalischer Ebene gelöst.
  • Der Körper wird energetisiert und kann daher besser funktionieren.
  • Der Geist kann zur Ruhe gelangen, wodurch sich eine Klarheit der Gedanken einstellen kann.
  • Die Stressbeständigkeit, die sogenannte Resilienz, wird gestärkt, wodurch der Praktizierende weniger anfällig für schwierige Situationen wird.
  • Die Achtsamkeit, Konzentration und Willen werden geübt und gesteigert.
  • Die Gesundheit wird allgemein gestärkt.
  • Durch die Stärkung der Beine wird die Vitalität und Langlebigkeit gesteigert.

Für Anfänger werden 5min. Übung empfohlen. Auf professioneller Ebene dann eine Stunde und mehr. Für die gesundheitsfördernde Wirkung werden 15min. täglich empfohlen.

Die Übung des Zhan Zuang kann von Schule zu Schule variieren. Stände, Arm-und Handpositionen, die Haltung der Hüfte, so wie der Einstieg oder das Ende der Praxis sind nicht schulübergreifend vereinheitlicht. Innerhalb der WCTAG wird eine vereinheitlichte Form der Übung gelehrt. Meister der Chen Familie unterrichten unterschiedliche Formen der Stehenden Praxis.


Die Bilder zeigen meine Praxis am 30.11.2023 bei ca. -8 Grad Außentemperatur auf Pflöcken mit einem Durchmesser von 6cm. Auf diesen Pflöcken habe ich im April 2023 eine 90 tägige Challenge durchgeführt: 30 Tage je 2 Min. auf den Fußballen stehen, 30 Tage je 2 Min. auf dem Mittelfuß stehen, 30 Tage je 2 Min.auf den Fersen stehen. Im Anschluss habe ich die tägliche Praxis auf den unterschiedlichen Bereichen der Füße beibehalten und die Dauer allmählich auf 15 Min. erweitert.

Foto von <a href="https://unsplash.com/de/@dcommer1?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Dustin Commer</a> auf <a href="https://unsplash.com/de/fotos/graue-betonbrucke-uber-den-fluss-7C7a8HzWSgg?utm_content=creditCopyText&utm_medium=referral&utm_source=unsplash">Unsplash</a>
Die Beine sind wie der Stamm eines Baumes  unbeweglich. Dabei bilden sie, wie eine steinerne Brücke ihr eigenes Gewicht durch die korrekte Schichtung der Steine trägt, eine in sich geschlossene Struktur auf der, der Oberkörper frei und beweglich ruhen kann. Die Gelenke sind vom Scheitelpunkt des Schädels, wie an einem Faden, aufgehängt, gelöst und weit. Der Körper ist schwer, flexibel und ausgeglichen.